Zum internationalen Tag der Pressefreiheit 2022 veröffentlicht Reporter ohne Grenzen die aktuelle Rangliste der Pressefreiheit sowie Nahaufnahmen zu den einzelnen Ländern. Weiterhin bedrohen Kriege, Krisen und Gewalt die Stärkung und Aufrechterhaltung der Arbeit von unabhängigen Medienschaffenden. Höchst problematisch sind dabei nicht nur gewalttätige Konflikte, die den Tod oder die Verletzung von Journalistinnen und Journalisten sowie deren Teammitgliedern bedeuten können, sondern auch umfangreiche Repressionen, mithilfe derer Regierungen die Informationshoheit zu gewinnen versuchen.
Die Rangliste der Pressefreiheit vergleicht die Situation für Journalistinnen, Journalisten und Medien in 180 Staaten und Territorien. In ihrer 20. Ausgabe erscheint die Rangliste einmalig zum Welttag der Pressefreiheit, dem 3. Mai 2022, und basiert zudem auf einer neuen Methodik, die den veränderten Medienrealitäten Rechnung trägt.
In der aktuellen Rangliste rutscht Deutschland auf die Platzierung 16 – drei Positionen schlechter als noch im vergangenen Jahr. Die Gründe für eine verschlechterte Platzierung Deutschlands sind vielfältig:
- Übergriffe auf Medienschaffende im Rahmen von Demonstrationen durch Teilnehmer/innen sowie durch Polizist(inn)en,
- gewalttätige Angriffe abseits der journalistischen Arbeit, wie etwa Drohungen oder auch Übergriffe im privaten Umfeld,
- die Ausweitung der Befugnisse für Sicherheitsbehörden, die in der Cybersicherheitsstrategie der Bundesregierung vorgesehen sind,
- Änderungen im Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) und beim neuen Gesetz zur Bekämpfung des Rechtsextremismus sowie
- eine abnehmende Pressevielfalt bei den Tageszeitungen aufgrund wirtschaftlicher Folgen der Corona-Pandemie.
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Das Grimme-Institut sprach 2021 im Rahmen der Produktionsveranstaltung „Rechtspopulismus und die Verantwortung der Medien“ mit Medienschaffenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Aktivistinnen und Aktivisten über die Herausforderungen der journalistischen und aufklärenden Arbeit in Zeiten der Corona-Krise sowie über notwendige Maßnahmen zur Stärkung dieses Engagements:
Rechtspopulismus & die Verantwortung der Medien – Panel 1 (Teil 1 und 2)
Rechtspopulismus & die Verantwortung der Medien – Panel 2 (Teil 1 und 2)