Die Veranstaltung „Rechtspopulismus & die Verantwortung der Medien“ hatten wir für den 13. März 2020 vorbereitet: Alles war geklärt, im Programm waren Panels zur „Verantwortung der Medien“ und „Maßnahmen und Konzepten für eine demokratische Öffentlichkeit“, wir hatten eine fulminante Liste an Diskussionsteilnehmenden, auf die wir uns sehr gefreut haben, mehr als 140 Personen auf der Gästeliste – und am Tag vor der Veranstaltung haben wir 140 Mails geschrieben, um allen abzusagen.
In den Tagen davor haben wir uns sicher ein halbes dutzendmal beraten. Aber dann wurde es uns doch zu riskant. Damals waren wir froh und erleichtert darüber, wie viele positive und verständnisvolle Rückmeldungen wir erhalten haben; auch darüber, dass die allermeisten der vorgesehenen Sprecherinnen und Sprecher uns versichert haben, dass sie sehr gerne wieder bei uns sein würden, wenn ihre Terminkalender es zum Zeitpunkt X denn hergeben würden. Keiner von uns hat damals geahnt, dass dieser Zeitpunkt anderthalb Jahre auf sich warten lassen würde.
Nun gehen wir es endlich wieder an: Für den 7. Oktober 2021 planen wir eine Produktionsveranstaltung im NRW-Forum in Düsseldorf. Einige unserer Gesprächspartner(innen) werden vor Ort sein, andere werden via Zoom dazu geschaltet. Da wir uns dafür entschieden haben, vorsichtshalber auf Publikum zu verzichten, werden die geplanten Gespräche aufgezeichnet und im Anschluss veröffentlicht.
Medienschaffende, Menschen aus Wissenschaft und politischer Bildung sowie solche, die sich zivilgesellschaftlich engagieren, werden sich in verschiedenen Diskussionsrunden zu Themen und Aspekten äußern wie
- der Verantwortung der Medien, der Situation der öffentlichen (medial vermittelten) Kommunikation & Darstellung im Kontext rechtspopulistischer Vorkommnisse und rechtspopulistischem Framing von gesellschaftlichen Ereignissen;
- Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen Ereignissen, medialer Berichterstattung und politischem Handeln, Vorstellungen zu einer medial vermittelten demokratischen Öffentlichkeit und Ideen für eine emotional weniger aufgeladene öffentliche Diskussion.
Dabei werden sie unter anderem Fragen erörtern wie:
- Wie ist der Blick auf den Zustand des derzeitigen öffentlichen Diskurses?
- Welches Bild von Deutschland sieht man, wenn man lediglich auf die Medienberichterstattung Bezug nehmen würde?
- Wie wird die Arbeit der Medien eingeschätzt im Hinblick auf ihren Umgang mit rechtspopulistischen Handlungen und Äußerungen von Rechtspopulisten?
- Welche Rolle spielen Medien, wenn es um die Darstellung von gesellschaftlichen Themen / Entwicklungen geht, die gegenwärtig vermeintlich oder tatsächlich von Rechtspopulisten „besetzt“ werden?
- Reagiert Presse auf Politik oder Politik auf Presse?
- Welche (Gegen-)Maßnahmen sind denkbar, um konstruktive öffentliche Diskussionen zu befördern?
Im Programmpunkt „Maßnahmen und Konzepte für eine demokratische Öffentlichkeit“ soll es dann gehen um
- Herausforderungen für die politische Bildung,
- mögliche Aufgaben und Handlungsfeldern für gesellschaftliche Akteure.
- Maßnahmen und Initiativen zur Verbesserung der journalistischen Qualität und Vielfalt,
- zu Faktoren, die ein besseres Verständnis seitens Bürgerinnen und Bürger für journalistische Arbeit und Aufgaben ermöglichen.
Dabei soll es unter anderem um Aspekte gehen wie:
- Wie nehmen Sie die aktuelle demokratische Öffentlichkeit wahr?
- Welche Herausforderungen ergeben sich in Ihrem Arbeitsfeld im Hinblick auf den Umgang mit Rechtspopulismus?
- Wo sehen Sie die Grenzen dessen, was politische Bildung erreichen kann?
- Wo sehen Sie Aufgaben, die über Ihren Bereich hinausgehen und etwa von der Politik oder der Gesetzgebung übernommen werden müssten?
Sobald unsere Planungen weiter vorangeschritten sind, werden wir an dieser Stelle das Programm und seine Besetzung veröffentlichen. Außerdem werden wir in den kommenden Wochen Projekte und Initiativen vorstellen sowie einige Interviews führen.